25 Jahre MDU - eine Erfolgsgeschichte

Inzwischen sind die Unterrichtsprinzipien des MDU® nicht mehr aus der (Schweizer) Musikschullandschaft wegzudenken. Ihre professionelle Umsetzung wird seit mehreren Jahren durch die Akademie für musikpädagogische Innovation betreut.

Zurzeit befinden sich 35 Lehrpersonen in der Intensiv-Phase ihrer MDU®-Ausbildung und werden bis zu max. 24 Stunden pro Semester in ihrem Unterricht seitens der Akademie-Leitung und von MDU-Trainerinnen und -Trainern geschult. Ergänzt werden diese Besuche durch regelmässige Seminare, Gespräche, Reflektionen und Planungen via Skype, Telefon und WhatsApp.

Erstmals finden nun auch die Seminare MDU-Basic parallel zu MDU-Tagen statt, sodass sich interessierte Lehrpersonen in den Seminarpausen "live" die konkrete Umsetzung des MDU® erleben können.

Weitere 20 Lehrpersonen werden in unregelmässigen Abständen in ihrer weiteren Umsetzung beraten, viele 100 Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und weiteren Ländern setzen die erworbenen Kenntnisse regelmässig in ihrem Unterricht um.

Diese vielen "MDU-ler" nehmen immer wieder gerne an den MDU-Seminaren teil, die sie jeweils im August bzw. Januar kostenlos wiederholen dürfen. Das Statement einer Lehrperson, die zum fünften Mal das 2a-Seminar besuchte: Noch nie habe ich so wertvoll über meinen Unterricht reflektieren können wie in diesem Seminar ... ich spüre von Mal zu Mal eine immer intensivere Tiefe meines Lernens!

Mehrere 1000 Lehrpersonen nutzen einzelne Elemente (wie z.B. die beliebten "Musikalischen Spiele") in ihrem Unterrichtsalltag, die sie auf einem der Seminare der Akademie kennengelernt haben.

Eine wichtige Aufgabe der Zukunft wird es sein, zum einen weitere engagierte Musikpädagoginnen und -pädagogen für eine Umsetzung der MDU®-Prinzipien zu begeistern, zum anderen aber auch die sich immer noch hartnäckig haltenden "Fake News" durch Fakten einer weiter verbreiteten erfolgreichen Umsetzung zu ersetzen.

Stimmen zu "25 Jahre MDU"

...nach dem "MDU-Geburtstag", d.h. ab dem 10. Februar 2020, werden "Stimmen" zum MDU-Geburtstag während eines Monats auf dieser Seite veröffentlicht:

Andrea Strohbach, Saxophon, Luzern/Horw:
Immer wieder spannend und schön zu sehen, was sich alles entwickeln kann, wenn man loslässt und die Schüler geschehen lässt. Alle Dur-Tonleitern und Chromatik oder Pink Panther oder freiwillig ein Stück mit Sechzehnteln oder schwierigem Rhythmus im ersten oder zweiten Spieljahr? Früher fast undenklich!

Michael Rösch, Trompete, Eschenbach u.a.:

Der MDU-Basic-Kurs bildete zunächst nur ein kleines Mosaiksteinchen des Leitsatzes „Freude am musikalischen Lernen“. Und nach diesem Mosaiksteinchen besuchte ich Seminare und Praxen, die mir ungeahnte Möglichkeiten eröffneten, das Gelernte in pädagogischer Hinsicht klar und sicher umzusetzen. Somit löste dieses anfänglich kleine Mosaik bei mir persönlich mittlerweile einen wahren "musikpädagogischen Dammbruch" aus.

Antonios Stoitsoglou, Klavier, Dübendorf/Zürich:

MDU ist für mich der Schlüssel zu einem Instrumentalunterricht, wo umfassende musikalische Bildung erfahren wird, wo selbstbestimmt gelernt wird und wo das Üben endlich Spass macht. Ich muss meine Schüler nicht für das Lernen gewinnen, weil sie lernen wollen. Vielmehr kann ich mich auf das wirklich Wichtige konzentrieren und sie auf ihrem Lernweg unterstützend begleiten.

Renato Spengeler, Waldhorn, Neuenkirch/Willisau u.a.:

Ich bin so begeistert und motiviert von MDU, dass ich als junger Hornlehrer mit grosser Freude in meine Zukunft blicken kann und diesen Weg noch lange weitergehen möchte. Denn ich spüre jeden Tag, wieviel Freude und Leichtigkeit diese vielseitige und zeitgemässe Unterrichtsform in mein Lehren und Lernen bringt.

Michael Müller, Klavier, Wohlen/Buchs:

MDU hat meine Rolle als Lehrer und somit mein Berufsleben grundlegend verändert. Die Kinder nehmen viel mehr Raum ein, lernen selbstbestimmt, äussern unmittelbar ihre Wünsche und Fragen - ich bin dabei eher in der Rolle des Beobachters oder musikalischen Coachs.
So macht mir mein Beruf viel mehr Spass und gibt mir viel mehr Befriedigung!!

Olivier Scurio, Schulleiter Musikschule Region Dübendorf:

Meine langjährige Beschäftigung mit MDU wirkte sich nicht nur auf meine persönliche Unterrichtsqualität, sondern auch in meinem Umgang mit Menschen im Allgemeinen äussert positiv aus (Mitarbeiter, Familie, Freunde etc.).

Manuel Imhof, Posaune, stellv. Leiter der MSOSS:

Meine Lernenden sind mit viel mehr Leidenschaft dabei, schliesslich geht es um SIE! MDU unterstützt mich sehr im Gespräch und Austausch mit deren Eltern, diese Argumentationsgrundlagen haben mir bisher gefehlt. Der Unterschied zwischen MDU-Lernenden und Schülern im Non-Stop-Einzelunterricht ist vor allem in der Selbstständigkeit und im persönlichen Auftreten enorm spürbar. MDU macht rieisg Spass und tut meinen Lernenden und mir einfach nur gut!

Dietrich Zöller, Querflöte und Schulleiter, Rohrdorferberg/Wildegg u.a.:

Ich freue mich immer sehr auf meinen längsten Nachmittag im Flexplan von 13.30 - 19.00 Uhr, um zu unterrichten und dabei gemeinsam mit meinen Schülern zu lernen, auszuprobieren, Musik zu machen, neue Ideen umzusetzen und einfach meine Schüler und mich zu erleben beim Lernen und Lehren.
Es gibt mir Power für meine letzten bzw. nächsten Jahre vor der Persionierung.
Und ich stelle fest, dass wir viel mehr lachen als früher und Freude auf unserem gemeinsamen musikalischen Weg miteinander haben.

Colin Fersztand, Klavier, Fachhochschule Nordwestschweiz:

Meine Studierenden und ich empfinden es als grosse Bereicherung, auch in MDU-Formen lernen und lehren zu dürfen. 
In Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen, die MDU ebenfalls in ihre Lehre integrieren, habe ich erfahren, dass diese Unterrichtsform sowohl von den Lehrenden als auch von den Lernenden auf grosse Begeisterung stösst.
MDU zu unterrichten, erfordert seitens der Lehrperson grosse Flexibilität in der Planung und Gestaltung der Zeitgefässe und die Fähigkeit, situativ auf Lerninhalte und -konstellationen reagieren zu können.
Ist der Vorgesetzte davon überzeugt, dass diese Unterrichtsform eine grosse Bereicherung für die Institution darstellt, wird er Verständnis aufbringen für das flexible Zeitmanagement, das dieser Lehr- und Lernform inhärent ist und der Lehrperson sein Vertrauen entgegenbringen.

Anja Neisen-Eiden, Schulleiterin in Trier (D):

Spielen ist Lernen - Lernen ist Spiel. MDU bietet dem Instrumentallehrer zahlreiche klar strukturierte Hilfen, den Schüler emotional beteiligt in einen zunehmend selbstbestimmten musikalischen Prozess zu führen. Darin sehe ich in der heutigen Schullandschaft einen wertvollen Impuls.

Stimmen von Schülerinnen und Schülern (gesammelt an einem Chaossamstag in Wildegg):

Aussagen von älteren Schülerinnen, die schon lange dabei sind und ihre Lehrperson auch schon vor MDU erlebt haben:
Früher war mein Lehrer oft gestresst, weil wir spürten, dass er möglichst viel in eine 25-Minuten Lektion reinpacken wollte und musste.
Heute ist er viel entspannter, weil wir miteinander die Lerninhalte und das Tempo mitbestimmen können.
Dadurch, dass wir viel längere Unterrichtslektionen haben, können wir uns aufs Lernen in dieser grösseren Lernzeit konzentrieren und nicht nur Inputs entgegen nehmen, die wir zu zuhause erst umsetzen können und oft nicht mehr wussten, was und wie wir überhaupt üben sollten.
Jetzt ist es unser Lernen und wir sind dafür verantwortlich.
Trotz klaren Vereinbarungen, die eine Verbindlichkeit einschliessen, kommen wir mit Freude in die Stunde und dürfen auch mal eine Pause einlegen oder einfach unsere Bedürfnisse mitteilen, wenn es uns mal nicht so geht. 

Viele sagen: Ich kann gut üben und weiss ganz genau wie ich es auch zuhause üben kann.

Praktisch alle sagen: Diese Art von Unterricht finden wir toll, weil wir mit anderen viel mehr spielen und lernen können.

Zum Thema "Chaos-Samstag": Ich fühle mich frei.

...leider gibt es auch "Fake News"

Nachdem Reinhard Stein und ich uns im November 1994 bei einem Spaziergang in einer Arbeitspause der Arbeitsgruppe "Fortbildung" des LVdM NRW unseren Frust von der Seele geredet hatten, dass Fortbildungsangebote immer so gleich - und vor allem fast ausschliesslich fachspezifisch und viel zu selten allgemein-pädagogisch - angeboten wurden, beschlossen wir, uns einmal unter vier Augen zu treffen und nach Alternativen zu suchen.

So besuchte mich Reinhard Stein am 10. Februar 1995 in meinem Büro der Musikschule Borken. Nach zwei bis drei Stunden intensivstem "Brainstorming" waren die 7 Dimensionen (und damals noch 7 "Gegen-Dimensionen" :-) geboren.

Als Reinhard nach zwei Stunden Autofahrt am Nachmittag wieder daheim eintraf, erwartete ihn bereits ein Fax mit vier eng beschriebenen Seiten, auf denen zu jeder Dimension bereits einige grundlegende Fakten beschrieben waren.

Von da an hat mich dieses Thema nicht mehr losgelassen. Zentrale Meilensteine können Sie unter diesem Link nachlesen.

Leider spielte bald Reinhards Gesundheit nicht mehr mit ... und so habe ich mich in der Folge allein dieser "Freude am musikalischen Lernen", dessen Grund-Ideen im MDU vernetzt sind, mit meiner ganzen Kraft gewidmet.

Trotz seines schlechten Gesundheitszustandes wird Reinhard allerdings alles daran setzen, an unserem Jubiläums-Treffen "25 Jahre MDU" vom 1. - 3. Mai 2020 in Fällanden ZH teilnehmen zu können!

Ich freue mich, damit (m)einen Beitrag leisten zu können, damit

  • Kinder mit (noch) mehr Freude musizieren,
  • Lehrpersonen mit (noch) mehr Freude unterrichten,
  • Musikschulleitungen (noch) mehr interessante Angebote machen können und dass
  • Sie alle (also die Steuerzahler) ihr Geld (noch) sinnvoller angelegt wissen.

An dieser Stelle abschliessend ein herzlicher Gruss an Reinhard Stein und "GUTE BESSERUNG"!

Gerhard Wolters

Historische Dokumente

Falls Sie "historisches Interesse" haben:
Zwei Texte aus den Jahren 1995 und 1996 (zunächst noch unter dem Begriff "Erlebnis PartnerUnterricht" und mit einer damals sehr emotionalen Ablehnung des "Gewohnten") können Sie nachlesen, wenn Sie auf eine der beiden Jahreszahlen klicken.
Beim Europäischen Musikschul-Kongress 2002 wurde schliesslich dieser Vortrag über MDU gehalten; statt des Visions-Jahres 2017 hätte ich besser 2027 wählen sollen...